Sammlung und Galerie Nöth

Mit seinem 1990 in den Teppichboden geschnittenen Ausstellungstitel setzte der Stuttgarter Künstler Ralph Künzler gleich am Eingang der Galerie ein vieldeutiges Zeichen.

Sammlung Doris Nöth
Kunst als Gemeinschaft stiftende Leidenschaft

Als die Kirchheimer Kunstsammlerin Doris Nöth in den späten 1970er-Jahren Wolfgang Dick kennenlernt, ist sie in den regionalen Kunstkreisen schon als leidenschaftliche Kunstliebhaberin und Sammlerin bekannt. Mit den Kirchheimer Künstlern Carl Weber, Friedrich Rommel und Jürgen Mack unternimmt sie regelmäßig Kunstfahrten und lässt sich bei Ankäufen beraten. So wird in ihrer Sammlung nicht nur ihre Handschrift als leidenschaftliche Kunstliebhaberin, sondern auch die der nahestehenden Künstler sichtbar.

Auf anfängliche Begegnungen mit Wolfgang Dick in der Kirchheimer Galerie Kröger folgen erste Bildkäufe in seiner Ausstellung 1979 im Kirchheimer Rathaus. Die gemeinsame Kunstleidenschaft mündet ab den 80er-Jahren in die jahrzehntelange freundschaftliche Begleitung und kuratorische Betreuung der Sammlung Doris Nöth durch Wolfgang Dick.

Kuratorenprojekte

Einblicke – Sammlung Nöth
10.11. – 01.12.1985 · Stadthalle Nürtingen – Gartensaal


Anmut · Claus Lämmle und Ralph Künzler
26.04.–24.05.1990 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Afrika · Als mein Großonkel in Rumänien war
Bilder von Johannes Rave und Afrikanische Skulpturen
13.09.–12.10.1990 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Rohstoff – Thomas Weber und Ursula Breinl
21.03.–19.04.1991 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Obsessionen – Peter Cooley und Ursula Kirchner
16.05.–21.06.1991 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Von hier aus – Friedrich Rommel und Carl Weber
12.09.–11.10.1991 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Dreiäugig – 3 Installationskünstler aus der Klasse Mario Merz, Mailand
Francesco Voltolina · Elisabeth Hölzl · Paola Di Bello
26.10–29.11.1991 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim

Glanz und Elend – Thomas Bauer Aid
Wieland Bauder und Thorsten Goldberg

05.03.–10.04.1992 · Sammlung und Galerie Nöth · Kirchheim


Menschenbilder – Sammlung Doris Nöth
Juni 1992 · Sammlung Doris Nöth · Kirchheim
Menschenbilder II – Der Stand der Dinge
05.–26.10.1995 · Sammlung Doris Nöth · Kirchheim


QuerSehenDenken
Ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung Doris Nöth
06.02.–23.03.1997 · Galerie der Stadt Wendlingen


BESINNlichUNG
Arbeiten aus der Sammlung Doris Nöth
17.01.–19.02.1999 · Sammlung Doris Nöth · Kirchheim


Der Kruzifixus von St. Ulrich in Kirchheim unter Teck
Neu-Installation durch Wolfgang Silbersack 2000
1999-2000 · In Kooperation mit dem Architekten und Restaurator Wolfgang Köllisch wird der Würzburger Restaurator Wolfgang Silbersack gewonnen, den von Doris Nöth im Münchner Kunsthandel erworbenen und der Kirchengemeinde St. Ulrich gestifteten Kruzifixus von seinem nicht originalen, erdrückenden Balkenkreuz zu befreien. In einem mehrstufigen Prozess, abgestimmt mit dem Kirchengemeinderat, entwickelt Wolfgang Silbersack unterschiedliche Konzeptionen. Zum Zug kommt eine zukunftsweisende Lösung, in der der Kruzifixus sich in einer Konstruktion aus illuminierten Aluminiumstreben, quasi in einem aufsteigenden Strahlenbündel, vom hängenden Kreuzigungsopfer zum Vorboten von Erlösung und Himmelfahrt wandelt.


Aus der Mitte der Sammlung
Ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung Doris Nöth 2

05.02.–21.03.2004 · Galerie der Stadt Wendlingen


erKennenLernen
Einblicke in die Sammlung Doris Nöth

30.07.–04.09.2005 · Franziskanerkloster Ehingen


Wahlverwandschaften – Sammlung Doris Nöth
Mythos · Körper · Raum · Zeit
05.07.–30.09.2009 · Galerien und Museum im Kornhaus Kirchheim


Nach vorne sammeln – Sammlung Doris Nöth
19.–21.06.2015 · Sammlung Doris Nöth · Kirchheim

Künstlerischer Diskurs und Vernetzung
10 Jahre Kunstbeirat und die Kaffeerunden in der Jesinger Straße

1979–1989 sind Doris Nöth und Wolfgang Dick Mitglieder des Kirchheimer Kunstbeirats und verantworten in dieser Zeit auch maßgeblich Ausstellungsprojekte wie z.B. die Präsentationen von Fritz Klemm 1983, Hannsjörg Voth 1984, Joseph Beuys 1986 und Hans Steinbrenner 1989.

Insbesondere die konstante engagierte Sammlungstätigkeit von Doris Nöth und die Öffnung ihrer Sammlung bei Open-House-Kaffeerunden nach den Vernissagen im Kornhaus machen Kirchheim in dieser Zeit zu einem attraktiven
Anziehungspunkt für Künstler und Kunstinteressierte gleichermaßen. Die Sammlung Doris Nöth wird durch ihre Aktivitäten zu einem Begriff in der Kunstszene und zunehmend auch in der Öffentlickeit.

Als 1989 die künstlerischen Zielsetzungen innerhalb des Kunstbeirats zusehends divergieren, ziehen sich Doris Nöth, Sam Szembek und Wolfgang Dick aus dem Gremium zurück.

Galerie Doris Nöth – Positionen und Gegenüberstellungen

1990 eröffnen Doris Nöth und Wolfgang Dick im Galeriestock der Jesinger Straße 15 die Galerie Doris Nöth. Die Sammlungsräume werden dafür regelmäßig geräumt und mit wechselnden Ausstellungen bespielt.

Das Konzept stellt gezielt künstlerische Positionen, die sich produktiv ergänzen oder spannungsreich kontrastieren, gegenüber und bietet so Bezugsfelder, die Auseinandersetzung und den engagierten kontroversen Kunstdialog fördern. 1993 endet das Projekt, nachdem offensichtlich der Einsatz für die zuletzt sehr ehrgeizigen Projekte nicht mehr in Relation zum Besucherinteresse in der Randlage von Stuttgart stand.

Aufbruch in den öffentlichen Raum

Die wachsende Reputation der Sammlung Doris Nöth führt ab 1985 zu externen Sammlungspräsentationen in Nürtingen, Wendlingen und im Franziskanerkloster Ehingen (Donau) sowie zu der umfassenden Sammlungsschau „Wahlverwandtschaften“ mit über 200 Arbeiten in beiden Galeriestockwerken und den Museumsgeschossen des Kirchheimer Kornhauses.

Geglückter Übergang

2008 kann mit einem Stiftungsvertrag die dauerhafte Übergabe der Sammlung Doris Nöth in die Städtische Galerie – Sammlung Doris Nöth Ehingen besiegelt werden. Damit entsteht neben Schloss Mochental ein weiterer attraktiver Anziehungspunkt für Kunstfreunde im schwäbischen Oberland.

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