De Angelis II, Giulio Romano – Leonardo (Detail) · Mischtechnik · 2014
Der Zyklus De Angelis entsteht im Winter 2014/15 im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Partitur eines Choral-Oratoriums des Komponisten Jürgen Essl. Der Stuttgarter Organist, Improvisator und Hochschullehrer erhielt den Auftrag, für den 70. Jahrestag der Bombardierung von Würzburg ein Werk für Chor und Orchester zu schaffen. Als Grundlage des Werks diente ihm seine frühere Komposition „De Angelis“, für die Wolfgang Dick zuvor schon ein CD-Cover entworfen hatte.
Zur Ausstattung der Partituren für die Uraufführung der Neufassung im Würzburger Kiliansdom schuf Wolfgang Dick für seinen Freund einige Arbeiten, erweiterte die Erzengel-Serie allerdings um das Motiv des mit Klingen geflügelten Verkündigungsengels. Seine Kombination mit einem Bildzitat nach Giulio Romanos erotischem Zeichnungszyklus „I Modi“ verbindet den Mythos der unbefleckten Empfängnis mit dem Pornografie-Verfahren, das den Kupferstecher der Zeichnungen Marcantonio Raimondi 1524 auf Betreiben der Kirche ins Gefängnis brachte.